DOKUMENTATION
DOKUMENTATION
Fiction for Future
Von der Apokalypse lernen
2022
Dokumentation
3sat
45:00 Minuten
Wenn wir im Kino oder beim Lesen besser aufgepasst hätten, wären wir dann auf Corona und seine verehrenden Folgen besser vorbereitet gewesen?
Immerhin haben uns Katastrophengeschichten wieder und wieder vorgekaut, dass wir dem „mad scientist“ (im echten Leben: Drosten, Kékulé & Co.) besser vertrauen sollten, anstatt seine Bedenken als übertrieben und schwarzmalerisch in den Wind zu schlagen. Endzeitserien wie FEAR THE WALKING DEAD haben uns nur allzu beklemmend gezeigt, dass im Angesicht der Apokalypse Vorratshaltung (im echten Leben: Hamsterkäufe, Klopapierhorten etc.) zwar kurzfristig die eigene Versorgung sichert, aber keinesfalls Schutz vor der eigentlichen Bedrohung bietet. Und Endzeitklassiker wie CONTAGION predigten schon vor Jahren, wie wichtig Handhygiene und Atemschutzmasken sind, um eine globale Pandemie einzudämmen. Können wir also aus Dystopien für die Krise lernen?
In FICTION FOR FUTURE fragen wir die Altmeister des Genres wie Roland Emmerich, Terry Gilliam und Frank Schätzing, was uns die albtraumhaften Untergangserzählungen über die Schrecken unserer Zukunft verraten. Wie werden Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit, Corona-Krise unser Leben verändern oder gar beenden? Können wir die großen Herausforderungen unserer Zukunft meistern? Und wenn ja, wie?
Wie wird der voranschreitende Klimawandel unsere Welt verändern? Fristen wir demnächst unser Dasein (wie es HELL suggeriert) auf einem unwirtlichen Dürreplaneten, (er)frieren wir in ewigen Eiswüsten (wie es sich SNOWPIERCER und THE DAY AFTER TOMORROW ausmalen) oder dümpeln wir auf schwimmenden Verschlägen über eine unwirtliche Wasserlandschaft dahin (wie es WATERWORLD entwirft)?
Bis vor kurzem dachten wir noch, die Emanzipation sei eine unumkehrbare Errungenschaft der Neuzeit. Doch die familiären Situationen während des Lockdowns haben uns eines Besseren belehrt: es scheint, als fielen wir in der Krise allzu schnell in antiquierte Geschlechterrollen zurück. Wo wird sich die Rolle der Frau im Spannungsfeld zwischen wandelndem Brutkasten (HANDMAID’S TALE) und androgyner Kampfmaschine (THE MATRIX) einpendeln?
Was erzählt uns das Genre über die zukünftigen Gefahren der Technik? Werden wir angesichts immer ausgefeilterer Algorythmen und omnipräsenter Überwachungstechnik zu gläsernen Menschen (wie es Theresa Hannig und Zoë Beck in ihren dystopischen Romanen entwerfen)? Oder müssen wir angesichts immer intelligenter werdenden Maschinen unser Mensch-sein komplett neu definieren (wie es der Manga GHOST IN THE SHELL und das Game CYBERPUNK 2077 suggerieren)?
Während der Corona Pandemie erlebt das Endzeit-Genre einen regelrechten Boom. CONTAGION (aus dem Jahre 2011) hat es in die TopTen der iTunes-Charts geschafft, TV- Sender und VoD-Anbieter senden Katastrophenszenarien rauf und runter. Es scheint, als sollten uns in diesen unsicheren Zeiten die Endzeitstories etwas über unsere ungewisse Zukunft erzählen. Sind sie eine Art virtuelle Generalprobe für die Krise? Oder erhoffen wir uns von den apokalyptischen Geschichten einen Verhaltenskodex für die Pandemie, eine Gebrauchsanweisung für die globale Erderwärmung, ein Überlebenshandbuch für die Apokalypse?
<( ̄ ﹌  ̄)>
Buch & Regie: Viola Löffler
Produktion: k22film
Producer: Max Knepper // Oggi Jeftic
Kamera: Ricardo Garzon Mesa // Matthias Knebl
Schnitt: Hans Kranich
Mischung: Fabian Helpenstein
Vor der Kamera: Frank Schätzing // Roland Emmerich // Terry Gilliam // Tim Fehlbaum // Zoë Beck //
DOKUMENTATION
DOKUMENTATION
Fiction for Future
Von der Apokalypse lernen
2022
Dokumentation
3sat
45:00 Minuten
Wenn wir im Kino oder beim Lesen besser aufgepasst hätten, wären wir dann auf Corona und seine verehrenden Folgen besser vorbereitet gewesen?
Immerhin haben uns Katastrophengeschichten wieder und wieder vorgekaut, dass wir dem „mad scientist“ (im echten Leben: Drosten, Kékulé & Co.) besser vertrauen sollten, anstatt seine Bedenken als übertrieben und schwarzmalerisch in den Wind zu schlagen. Endzeitserien wie FEAR THE WALKING DEAD haben uns nur allzu beklemmend gezeigt, dass im Angesicht der Apokalypse Vorratshaltung (im echten Leben: Hamsterkäufe, Klopapierhorten etc.) zwar kurzfristig die eigene Versorgung sichert, aber keinesfalls Schutz vor der eigentlichen Bedrohung bietet. Und Endzeitklassiker wie CONTAGION predigten schon vor Jahren, wie wichtig Handhygiene und Atemschutzmasken sind, um eine globale Pandemie einzudämmen. Können wir also aus Dystopien für die Krise lernen?
In FICTION FOR FUTURE fragen wir die Altmeister des Genres wie Roland Emmerich, Terry Gilliam und Frank Schätzing, was uns die albtraumhaften Untergangserzählungen über die Schrecken unserer Zukunft verraten. Wie werden Klimawandel, soziale Ungerechtigkeit, Corona-Krise unser Leben verändern oder gar beenden? Können wir die großen Herausforderungen unserer Zukunft meistern? Und wenn ja, wie?
Wie wird der voranschreitende Klimawandel unsere Welt verändern? Fristen wir demnächst unser Dasein (wie es HELL suggeriert) auf einem unwirtlichen Dürreplaneten, (er)frieren wir in ewigen Eiswüsten (wie es sich SNOWPIERCER und THE DAY AFTER TOMORROW ausmalen) oder dümpeln wir auf schwimmenden Verschlägen über eine unwirtliche Wasserlandschaft dahin (wie es WATERWORLD entwirft)?
Bis vor kurzem dachten wir noch, die Emanzipation sei eine unumkehrbare Errungenschaft der Neuzeit. Doch die familiären Situationen während des Lockdowns haben uns eines Besseren belehrt: es scheint, als fielen wir in der Krise allzu schnell in antiquierte Geschlechterrollen zurück. Wo wird sich die Rolle der Frau im Spannungsfeld zwischen wandelndem Brutkasten (HANDMAID’S TALE) und androgyner Kampfmaschine (THE MATRIX) einpendeln?
Was erzählt uns das Genre über die zukünftigen Gefahren der Technik? Werden wir angesichts immer ausgefeilterer Algorythmen und omnipräsenter Überwachungstechnik zu gläsernen Menschen (wie es Theresa Hannig und Zoë Beck in ihren dystopischen Romanen entwerfen)? Oder müssen wir angesichts immer intelligenter werdenden Maschinen unser Mensch-sein komplett neu definieren (wie es der Manga GHOST IN THE SHELL und das Game CYBERPUNK 2077 suggerieren)?
Während der Corona Pandemie erlebt das Endzeit-Genre einen regelrechten Boom. CONTAGION (aus dem Jahre 2011) hat es in die TopTen der iTunes-Charts geschafft, TV- Sender und VoD-Anbieter senden Katastrophenszenarien rauf und runter. Es scheint, als sollten uns in diesen unsicheren Zeiten die Endzeitstories etwas über unsere ungewisse Zukunft erzählen. Sind sie eine Art virtuelle Generalprobe für die Krise? Oder erhoffen wir uns von den apokalyptischen Geschichten einen Verhaltenskodex für die Pandemie, eine Gebrauchsanweisung für die globale Erderwärmung, ein Überlebenshandbuch für die Apokalypse?
<( ̄ ﹌  ̄)>
Buch & Regie: Viola Löffler
Produktion: k22film
Producer: Max Knepper // Oggi Jeftic
Kamera: Ricardo Garzon Mesa // Matthias Knebl
Schnitt: Hans Kranich
Mischung: Fabian Helpenstein
Vor der Kamera: Frank Schätzing // Roland Emmerich // Terry Gilliam // Tim Fehlbaum // Zoë Beck //